Papier – Linie – Licht.
Eva Glück, Irene Brückle, Eva-Maria Barkhofen im Auftrag der AdK (Hg.) · AdK, Archiv, Berlin 2012 · dt./engl. · ca. 130 Farb-Abb., ca. 160 S., mit DVD und Bildtafel · ISBN 978-3-88331-179-1, Best.-Nr. 2059 · 49,00 €
In einem vierjährigen Projekt wurden 5000 Architekturzeichnungen und Lichtpausen von Hans Scharoun (1893–1972) aus dem Baukunstarchiv der Akademie der Künste, Berlin, materialtechnologisch untersucht, mit einer neuen, effizienten Behandlungsstrategie konserviert und digitalisiert. Das Konvolut umfasst Pläne zu 144 bedeutenden Bauprojekten Scharouns wie zum Beispiel die Philharmonie in Berlin (Abb. 1). Das Buch stellt die Untersuchungsergebnisse und angewandten Methoden detailliert und anschaulich vor. Schwerpunkte der Konzeption waren die Minimierung der Eingriffe an den durch Lagerung und Nutzung geschädigten Plänen sowie die Entwicklung eines effizienten Systems für die Neulagerung. Insbesondere die Methoden zur Planlegung der gerollten großformatigen Papiere und zur Sicherung von Einrissen in Transparentpapier wurden an die technologische Besonderheit von Architekturplänen angepasst. Dem Buch liegt eine Videodokumentation auf DVD bei, die die Anwendung der Techniken veranschaulicht. Das Projekt wurde im Rahmen des KUR-Programms der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder gefördert.
Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts war die technologische Untersuchung der Lichtpausen. Im Hans-Scharoun-Archiv befinden sich vor allem Diazotypien, außerdem Eisengallus-Kopien, Lichtpausdrucke und Silbergelatine-Kontaktkopien. Geschichte, Technik, verwandte Verfahren und charakteristische Erkennungsmerkmale werden beschrieben und anhand von makro- und mikroskopischen Abbildungen erläutert. Die dem Buch beiliegende Bildtafel gibt die Dokumentation komprimiert wieder und dient dem Erkennen von Lichtpausverfahren direkt am Objekt.